Kollaboratives Arbeiten. Vorteile, Praxisbeispiele und Tipps.

Arbeiten in Teams ist heutzutage aufgrund der immer komplexer werdenden Produkte obligatorisch und in vielfältiger Weise möglich. Dieser Artikel beschreibt die unterschiedlichen Modelle des kollaborativen Arbeiten. Außerdem skizzieren wir Praxisbeispiele und geben Tipps zur Implementierung in die Prozesse von Unternehmen.

Es gibt Aufgaben, die aufgrund ihres Umfangs dafür prädestiniert sind, in einem Team gemeinsam gelöst zu werden. Die Aufgaben sind vielschichtig und müssen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet zu werden. Dies einer einzelnen Person zu überlassen, wäre aufgrund der zumeist erwünschten kurzen Time-to-Market nicht realisierbar. Ein Team, bestehend aus unterschiedlichen Expert:innen, ist in der Lage, mit individuellem Know-how, in kürzerer Zeit ein vielfach effizienteres Produkt zu erschaffen, das von mehreren Seiten abgeklopft und getestet wurde.

Definition von kollaborativem Arbeiten

Es existieren verschiedene Definitionen zum kollaborativen Arbeiten. Wir haben unser Verständnis von Kollaboration wie folgt zusammengefasst:

Der Kern von kollaborativen Arbeiten ist das Streben nach Team-Erfolg mit einem gemeinsamen Ziel. Um diese Zusammenarbeit zu optimieren, wird in interdisziplinären Teams gearbeitet. Es werden Tools genutzt, um z. B. das Know-how von Einzelnen zu zentralisieren und für jeden zugänglich zu machen, sodass ein gemeinsamer Wissensstand existiert.

Vorteile von kollaborativem Arbeiten

In einem kollaborativen Projekt hat sich das Team auf verschiedene Ziele geeinigt: Es existiert ein gemeinsames Mindset, es herrscht Transparenz und die Teammitglieder teilen die Verantwortung.

In Kombination mit den richtigen Tools entsteht so das optimale Umfeld, das die Produktivität und Effizienz als auch den Outcome erhöht. Effizienz und Produktivität führen zu besseren Projektergebnissen und in Folge zu mehr Umsatz.

Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Unterschiedlichkeit, die in idealen Teams vorherrscht, eine erhöhte Kreativität vorhanden ist. Heterogenität in Teams führt zudem zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit. Glückliche Mitarbeiter:innen haben eine geringere Fluktuation, verringern so also auch Kosten und erzeugen höhere Profitabilität.

Fachübergreifende Kollaboration ermöglicht es, neu erlangtes Wissen gemeinsam aufzubauen oder bestehendes Wissen miteinander zu teilen, sodass auch unterschiedliche Bedürfnisebenen innerhalb des Teams zufriedengestellt werden können. Lehren, lernen und lösen. Ein dadurch gut aufgebauter Erfahrungs- und Wissensschatz ist imstande, ein stärker zusammengewachsenes, selbstsichereres Team zu bilden. So wird es dazu befähigt, sich hochkomplexen Herausforderungen zu stellen und diese zu lösen. Zudem fördert fachübergreifendes Kollaborieren die Innovationskultur, da sie durch unterschiedliche Sichtweisen schnellere, umfangreichere Lösungsansätze in einem Team vereint.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Projekte und Organisationen erfolgreicher werden, wenn Teams kollaborativ arbeiten.

Kollaboratives Arbeiten

Unterschiedliche Arten des kollaborativen Arbeitens

Es existieren zwei unterschiedliche Ziele in der kollaborativen Zusammenarbeit. Davon abhängig wird die jeweilige Methoden angewandt:

Ist das Projektziel klar definiert und lediglich die Umsetzung fehlt, existieren Arbeitsmethoden wie Kanban, Scrum oder Wasserfall.  Das Team kann sich gemeinsam um die Lösung des Problems kümmern, indem es Fragmente der Problemlösung separiert und parallel zueinander aus-/erarbeitet. Die Umsetzung hat einen klar definierten Lösungsraum.

Verlangt die Zielbeschreibung etwas Innovatives und/oder sind die vorliegenden Ziele noch zu erarbeiten, bieten sich Arbeitsmethoden wie Product Discovery Sprints, Lean Startup, Design Thinking oder Google Sprint an, um diese Aufgaben zu lösen. Das Team formt sich, um gemeinsam das Problem zu erkennen, einen gemeinsamen Wissensschatz aufzubauen und iterativ, in kurzen interaktiven Arbeitsphasen die Lösung zu erkunden.

Lösungsansätze zur Implementierung von kollaborativem Arbeiten

Wie kann kollaboratives Arbeiten gewinnbringend in Unternehmen implementiert werden? Unser Lösungsansatz gliedert sich in zwei Schritte.

  1. Als erster Schritt und Basis für die weitere Zusammenarbeit ist es wichtig, dass Teammitglieder ein gemeinsames Verständnis für die angewandte Methodik haben. Dementsprechend sollte je nach Ziel eine Methode ausgewählt und anschließend ein gemeinsames Verständnis dafür entwickelt werden. Schulungen und Workshops von externen Expert:innen (wie Aleri) helfen, einen Blick von außen zu erhalten.
  2. Der zweite Schritt ist die Etablierung eines gemeinsamen Mindsets, Einigung auf gemeinsame Werten und Prinzipien innerhalb des Teams. Als Inspiration und Grundlage dafür dient das agile Manifest, in dem die 4 Werte und 12 Prinzipien festgehalten sind. Essentiell ist zum Beispiel, dass unterschiedliche Sichtweisen und Vorstellungen im Team nicht als zu verhinderndes Konfliktpotenzial gesehen werden, sondern sie gelten als eine Chance, um für komplexe Aufgabenstellungen ebenso kreative, wie gute Lösungen zu entwickeln

Beide Arbeitsmodelle bedürfen starke offen-kreative oder planerisch-strukturierte Mitarbeiter:innen. Beide Eigenschaften sind bedeutsame Voraussetzungen für neue Ideen in einer planerischen Umsetzung, die in beiden Modellen in gleichen Maßen benötigt werden. 
Um Innovationsprozesse in Teams zu fördern, bedarf es einer gesunden Fehlertoleranz, die genannte Wertschätzung anderer Sichtweisen und den effizienten Einsatz unterschiedlicher Fähigkeiten. Alles Grundvoraussetzungen zum Erreichen der gemeinsamen Ziele.

Daher bedarf es Mut und ein gemeinsames Bekenntnis zu klaren Zielvorgaben, durch eine transparente Kommunikation von Entscheidungen und der berücksichtigten Beteiligung aller Teammitglieder.

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